Mal ehrlich: Wie oft hast du dich in einem Meeting gefragt, ob dein Beitrag wirklich zählt? Ob dein Chef dich sieht – als Mensch, nicht nur als Ressource mit Excel-Kenntnissen? Und wer hat eigentlich geplant, dass drei Deadlines gleichzeitig auf Montagmorgen fallen?
Die neue Studie des DGB hat es schwarz auf weiß gezeigt: Führung kann Flügel verleihen – oder uns in die Knie zwingen.
44 % erleben gute Führung. Aber 25 % sagen: Die macht mir das Leben schwer.
Das bedeutet: Jeder Vierte fühlt sich durch Führung eher belastet als unterstützt. Das zeigt sich besonders dort, wo Wertschätzung, Mitsprache und gute Planung fehlen. Kein Wunder, dass bei schlechter Führung fast jeder Zweite den Arbeitgeber wechseln will.
Führungskultur ist kein Wohlfühlprogramm – sie entscheidet darüber, ob Menschen gesund, motiviert und loyal bleiben. Oder eben nicht. Und hier kommen du als Mitglied eines Teams oder Führungskraft und ich als Coach ins Spiel.
1. Beobachten statt bewerten:
Was bewegt mein Team wirklich? Fragen wie „Wie sicher fühlen sich meine Leute, ihre Meinung zu sagen?“ helfen, psychologische Sicherheit zu schaffen – die Basis für Vertrauen und echte Zusammenarbeit.
2. Zuhören, ohne Rechtfertigung:
Zugehörigkeit entsteht durch echtes Interesse. Wer zuhört, ohne gleich zu erklären oder zu korrigieren, lädt Menschen ein, sich zu zeigen – als Teil eines Wir.
3. Anerkennen, was ist – und was fehlt:
Anerkennung heißt, Leistung zu sehen, Einsatz zu würdigen und auch mal „Danke“ zu sagen. Klingt einfach – ist aber ein echter Kulturwandler.
4. Mut zur Lücke – und zur Lernkurve:
Führung heißt lernen wollen. Und das auch zeigen. Wer seine Unsicherheiten nicht versteckt, sondern gemeinsam daran wächst, fördert Entwicklung auf Augenhöhe.
5. Humor hilft – und Haltung hält:
Lachen verbindet – auch in schwierigen Situationen. Und wer eine innere Haltung hat, die auf Respekt und Menschlichkeit basiert, verliert auch in turbulenten Zeiten nicht die Orientierung.
Ich begleite Teams – intern wie extern – auf dem Weg zu einer Kultur, die trägt.
Meine Leitfrage die ich dabei besonders im Blick habe:
"Wie kann in diesem Team eine offene und selbstwirksame Atmosphäre gedeihen und was muss dann jedes einzelne Teammitglied dazu beitragen?"
Dafür bringe ich Empathie, einen klaren Blick, und manchmal auch eine Portion wohldosierten Humor mit. Denn Führung darf ernst sein – aber nicht humorlos.
Die aktuelle Auswertung des DGB-Index Gute Arbeit untersucht, wie Beschäftigte in Deutschland die Führungskultur in ihren Unternehmen bewerten. Die Broschüre kann hier abgerufen werden.
Beschäftigte verschiedener Berufsgruppen berichten in sehr unterschiedlichem Maße von Wertschätzung durch ihre Vorgesetzten. Am geringsten ist diese in Verkehrs- und Logistikberufen (z.B. Fahrzeugführer, Wartung von Infrastruktur) ausgeprägt. Hier geben 42 Prozent eine fehlende bzw. gering ausgeprägte Wertschätzung an (Abb. 3). Am häufigsten ist Wertschätzung in IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufen. Hier sind es lediglich 19 Prozent mit geringer/fehlender Wertschätzung.
[Quelle: DGB-Index Führungskultur]
In der Gruppe der Befragten, die von einer guten Führungskultur berichten, äußern lediglich acht Prozent einen Wechselwunsch. Je schlechter die Führungskultur bewertet wird, desto größer wird dieser Anteil. Von den Beschäftigten, die mit einer schlechten Führungskultur konfrontiert sind, gibt jede*r Zweite (48 Prozent) an, den Arbeitgeber wechseln zu wollen.
[Quelle: DGB-Index Führungskultur]